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Neue Formate für Deutsche Meisterschaften
Bei der diesjährigen Präsidiums-Klausurtagung des Deutschen-Fechter-Bundes sind zahlreiche Änderungen für eine Neuausrichtung der Deutschen Meisterschaften ab der Saison 2025/26 beschlossen worden.
Die Grundlagen hierfür erarbeitete im vergangenen Jahr eine AG aus Vertreter*innen des DFBs, der Landesfechtverbände und Vereine. Drei Themenschwerpunkte wurden hier identifiziert und deren Inhalte erarbeitet:
- Qualitätsstandards und Qualitätskriterien für die Vergabe und Ausrichtung nationaler Wettkämpfe
- Eine an die internationalen Bedingungen angepasste moderne Wettkampfsystematik sowie
- Neue und attraktive Wettkampfformate und hier vor allem Veränderungen zu den Deutschen Meisterschaften der verschiedenen Altersklassen.
Der Senioren- und Nachwuchsbereich wurden separat beleuchtet, um Verbesserungen in puncto Attraktivität und Organisation herbeizuführen. Für die Senioren war ein attraktiveres Format das Ziel, damit die Wettkämpfe bestmöglich nach außen präsentiert und vermarket werden können. Frühzeitiges Videostreaming soll die Reichweite und Sichtbarkeit erhöhen. Außerdem soll die Dichte an Gefechten steigen, um Publikum zu gewinnen und zu begeistern.
Um die Wochenenden mit Wettkampfbelastung zu reduzieren, wurde eine Zusammenlegung der Altersklassen an einem Wochenende im Nachwuchsbereich umgesetzt. Gleichzeitig wurde die einheitliche Umsetzung der nationalen U15 Challenges/Turnierserie mit einer Qualifikation in allen Disziplinen beschlossen
Folgende Beschlüsse wurden im Detail gefasst:
- Alle sechs Disziplinen der Deutschen Meisterschaften der Senioren im Einzel werden an einem Ort und einem Wochenende durchgeführt. Das gleiche gilt für die Mannschaftsmeisterschaften der Senioren. Es wird ausschließlich ein Direktausscheid der besten 64 ohne Hoffnungslauf gefochten.
- Die Deutschen Meisterschaften U20 werden mit der U15 zusammengelegt, die der U17 mit der U13. Einzel und Mannschaft findet an einem Wochenende statt. Hieraus ergibt sich eine neue Anzahl von Teilnehmenden für die Wettkämpfe:
- Senioren: 64 Teilnehmende
(16 Qualifizierte über die Deutsche Rangliste, 48 Landesfachverbandsquote) - U 20: 70 Teilnehmende
(12 Qualifizierte über die Deutsche Rangliste, 58 Landesfachverbandsquote) - U17: 70 Teilnehmende
(12 Qualifizierte über die Deutsche Rangliste; 58 Landesfachverbandsquote) - U15: 70 Teilnehmende
(8 Qualifizierte über Challenge, 8 Qualifizierte über Vorjahres Ergebnisse,
54 Landesfachverbandsquote) - U13: 70 Teilnehmende
(70 Landesfachverbandsquote) - Mannschaft (U13 - U20):
20 teilnehmende Teams (pro LFV ein teilnehmendes Team)
Zentrales Vergabeverfahren für nationale Turniere
Um die Planung der nationalen Turniere insgesamt effizienter und transparenter zu gestalten, wurde ein einheitliches Vergabeverfahren erarbeitet und beschlossen. Ab sofort können sich Vereine auf nationale Turniere mit Hilfe eines Onlinefragebogens bewerben. Hierbei werden bereits bei Abgabe der Bewerbung alle notwendigen Informationen abgefragt, um zeitintensive Nachfragen auf ein Minium zu reduzieren. Die Vergabe der Turniere erfolgt durch ein vom DFB einberufenes Gremium, dass alle erforderlichen Kriterien abwägt. Dem Präsidium wird anschließend eine Beschlussvorlage zur finalen Vergabe vorgelegt.
Für die kommende Saison findet ein verkürztes Verfahren statt. Bewerbungen für Turniere der Saison 2025/2026 können ab sofort HIER bis zum 15.03.2025 eingereicht werden. In diesem Artikel sind zudem Infos zur Bewerbung als Datei angehängt.
Für die Turniere der Saison 2026/2027 sollen Bewerbungen dann bis zum 31.10.2025 abgegeben werden. Das Vergabegremium möchte dadurch erreichen, dass eine Zusage für die Turnierdurchführung bis zum 31.12.2025 sichergestellt werden kann. Die Terminvergabe erfolgt anschließend gesondert. Damit ausrichtende Vereine die anfallenden Aufgaben und deren Aufteilung besser nachvollziehen können, hat die Arbeitsgruppe eine Aufgabenliste entwickelt, die ab sofort auf der DFB-Homepage einsehbar ist. Durch dieses Dokument sind die Aufgabenbereiche zwischen allen Beteiligten bei einem Wettkampf klar strukturiert und geklärt.
DFB-Präsident Benjamin Denzer sagt zu den Veränderungen: „Ich bin überzeugt, dass die vom Präsidium einmütig getroffenen Beschlüsse zu einer deutlich spürbaren Attraktivitätssteigerung der Deutschen Meisterschaften führen werden. In einem bereits vom Vorgängerpräsidium initiierten, breitangelegten Prozess ist es dank der fachlichen Expertise von zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern aus allen Ebenen unseres Verbandes gelungen, ein attraktives Gesamtpaket zu schnüren.“ Das gelte sowohl für den Austragemodus als auch das Vergabeverfahren. „Damit ist sichergestellt, dass die „Deutschen“ sowohl aus sportlicher als auch aus marketingtechnischer Sicht einen herausgehobenen Stellenwert im Wettkampfkalender einnehmen“, so Denzer.
Denzer bedankt sich im Namen des gesamten Präsidiums des Deutschen Fechter-Bundes bei der Arbeitsgruppe „Wettkampf“ und den Teilnehmenden aus den unterschiedlichen Bereichen, die in ihren Sitzungen an diesen weitreichenden Änderungen mitgearbeitet haben.
„Uns ist bewusst, dass wir mit diesen Beschlüssen massive Veränderungen im Bereich Wettkampf und vor allem bei den Deutschen Meisterschaften vollziehen“, erklärt Sportdirektor Tobias Kirch. Der Verband habe einerseits ein attraktiveres Format entwickelt, aber auch die aktuellen Herausforderungen für den Nachwuchsleistungssport berücksichtigt. „Ich bin überzeugt davon, dass wir hier bereits sehr kurzfristig positive Effekte erzielen, aber auch dieses Produkt stetig weiterentwickeln müssen.“
Bei weiteren Fragen können Sie sich an Info@fechten.org wenden.