7. Platz bei Olympia - Sauer verliert gegen Weltmeisterin knapp
Florett-Fechterin Anne Sauer ist nach einem erfolgreichen Einzelturnier bei den Olympischen Spielen knapp im Viertelfinale ausgeschieden. Die 33-Jährige unterlag am Sonntagnachmittag im edlen Ambiente des Grand Palais in Paris der Weltmeisterin Alice Volpi mit 12:15. Dabei führte Sauer gegen die Weltranglisten-3. lange Zeit. Sportdirektor Kirch war mit seiner Athletin mehr als zufrieden.
Anne Sauer hatte sich für ihren ersten Auftritt bei Olympischen Spielen vorgenommen, an „meine Leistungsgrenze“ zu kommen. Nach zwei souveränen Siegen, einer denkbar knappen Niederlage im Viertelfinale und Platz sieben in der Endabrechnung im Florett-Einzel kann konstatiert werden: Das ist der erfahrenen Florettfechterin gelungen. Wie bei Säbelfechter Matyas Szabo am Vortag war sogar mehr drin.
Mit einer überragenden Leistung hatte sich Sauer in der Runde der letzten acht eine 10:8-Führung gegen die Weltklasse-Italienerin erkämpft. Volpi ist amtierende Weltmeisterin, die Nummer vier der Weltrangliste und damit lediglich die drittbeste Italienerin. Sie gewann 2024 bereits zwei Weltcupturniere und startete gegen Sauer als Favoritin.
Sauer mit Schlag an den Kopf
Doch die deutsche Olympiahoffnung bestätigte ihre Entwicklung und Form, gestaltete das Gefecht von Beginn an ausgeglichen. Bei ihrem zehnten Treffer bekam die 33-Jährige allerdings unglücklich den Körper der Italienerin an die Maske – ein heftiger Treffer am Kopf, der die DFB-Fechterin beim Stand von 10:8 ordentlich durchschüttelte.
Anschließend folgten vier erfolgreiche Angriffsversuche der Italienerin, die den Kampf drehte und mit 12:10 in Führung ging. Diese brachte Alice Volpi mit aller Klasse und Erfahrung über die Ziellinie. Am Ende hieß es 15:12 für Sauers Gegnerin. Für Sauer bleibt bei den ersten Olympischen Spielen ein hervorragender siebter Platz. Nach dem Aus im Viertelfinale entschied die Ausgangssetzung über die exakte Platzierung.
Sportdirektor Kirch sehr zufrieden mit Sauer
DFB-Sportdirektor Tobias Kirch sagte kurz nach dem Viertelfinale: “Leider haben wir auch heute das Halbfinale knapp verpasst. Am Ende war die amtierende Weltmeisterin einen Tick besser. Trotzdem hat Anne einen sensationellen Wettkampf bestritten und wird mit ein paar Tagen Abstand stolz auf ihre heutige Leistung sein.” Aus Verbandssicht sei er froh, dass solch eine professionelle Athletin auch Richtung LA eine "unserer wichtigen Säulen" sein werde.
Nach einem Freilos zum Auftakt besiegte Sauer in der Runde der letzten 32 Malak Hamza aus Ägypten mit 15:3 und agierte bei ihrem Olympiadebüt extrem abgeklärt. Im Achtelfinale startete Sauer etwas Zurückhaltender. Im Laufe des Wettkampfs erarbeitete sie sich im zweiten Drittel eine 10:6-Führung gegen Chan Nok aus Hongkong. Im letzten Drittel fand Sauer ihren besten Rhythmus und gewann mit sehenswerten Angriffsaktionen mit 15:8.