
Kappus nach Satelliten-Turniersieg: "Möchte mich steigern"
Nach seinem Turniersieg beim Satelliten-Weltcup im spanischen Sabadell hat fechten.org mit Nationalfechter Bastian Kappus gesprochen. Der Erfolg habe das DFB-Talent extrem unerwartet getroffen.
Bastian Kappus würde sich selbst eher nicht der Kategorie ,Träumer' zuordnen. Dafür ist der Florettfechter, der in der Weltrangliste vor Wochenfrist Rang 71 belegte, zu sehr Realist. Ein Beispiel für seine Einordnungen lieferte der Nationalfechter vom FC Tauberbischofsheim nach seinem großen Erfolg beim Satelliten-Weltcup im spanischen Sabadell im Gespräch mit fechten.org. “Ich hätte mir am Tag vor dem Turnier niemals ausgemalt, dass ich das Turnier gewinnen und noch dazu solch einen guten Fechter besiegen könnte.” Es sei alles extrem unerwartet eingetroffen, erklärte der 21-Jährige.
Kappus, der bereits vor zwei Wochen beim Satelitten-Weltcup in Amsterdam eine Medaille einheimste, legte in Spanien eine makellose Vorrunde hin und setzte in der K.o.-Runde zu einem Lauf an. Im Halbfinale besiegte er Jules Andriamampianina aus Frankreich 15:11. Im Finale gelang dem DFB-Talent gegen Lokalmatador Carlos Llavador die Überraschung. Kappus behielt gegen den Weltranglistenelften, dekoriert mit einem Weltcupsieg und mehreren Medaillen bei kontinentalen Meisterschaften, mit 15:12 die Oberhand. Die Reaktion des DFB-Athleten: “Ich bin super glücklich.”
Kappus: “Zeigt, dass ich mit den Großen mithalten kann”
Der Erfolg gebe dem Sportsoldaten ein sehr gutes Gefühl für den Weltcup-Einstieg auf Mallorca (6. bis 9. November), der nochmal besser besetzt sein werde “Aber ich habe die Nummer elf der Welt besiegt. Das zeigt mir, dass ich mit den ganz Großen mithalten und mich dementsprechend präsentieren kann. Deshalb freue ich mich noch mehr auf die Saison und hoffe natürlich, dass es erfolgreich weiter geht”, sagte Kappus, der das Event Revue passieren ließ.
Das Turnier sei recht gut besetzt gewesen. “Mit meinem Finalgegner war auf jeden Fall ein Hochkaräter am Start sowie weitere sehr gute Fechter wie Amsterdam-Sieger Jamie Cook aus Großbritannien und die Spitze der polnischen Nationalmannschaft.” Deshalb könne er sehr zufrieden mit seiner Leistung sein.
Kappus: “Sehr viel im körperlichen Bereich gearbeitet”
Die Saisonvorbereitung sei entsprechend gut verlaufen. “Ich hatte im September zunächst einen Bundeswehr-Lehrgang und habe etwas weniger fechtspezifisch gearbeitet. Daher bin ich dann noch heißer in die Vorbereitung gestartet. ”Wir haben als Nationalteam sehr viel im körperlichen Bereich gearbeitet, dementsprechend gut fühle ich mich."
Geht es nach Kappus, möchte er sich im Vergleich zur Vorsaison steigern, möglichst oft die Runde der besten 64 oder besser bei Weltcups- und Grandprixs erreichen. Ich möchte mich außerdem für die EM- und WM qualifizieren und einen Sprung nach oben vollziehen in der Weltrangliste." Und auch der Realismus von Kappus hat dank des Erfolgs eine andere Stufe erreicht. Der Turniersieger erklärte mit Blick auf den Weltcupstart: “Dass ich so einen guten Fechter besiegt habe, zeigt, dass ich mit den ganz Großen mithalten kann und ich mich diese Saison vor niemandem mehr verstecken muss”