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Fotoverweis: Nayan Gwalan
Fotoverweis: Nayan Gwalan
DFB-Team

So erlebten die Organisatoren den Nachwuchsweltcup in Dormagen

Am Montagabend ist der "48. Preis der Chemiestadt", der U20- und U-17-Weltcup in Dormagen, mit einem hervorragenden zweiten Platz von DFB-Talent Justin Liu zu Ende gegangen. Für fechten.org blickt Cheforganisator Olaf Kawald auf das größte Nachwuchsturnier dieser Art weltweit zurück. Lob gab es von den Verbandsverantwortlichen.

Die Zuschauer am Montag durften mit Dominic Liu und Justin Liu sowie Till Schmierer gleich drei DFB-Talente im Viertelfinale des U17-Wettbewerbs begutachten und anfeuern. Den zahlenmäßigen Achtungserfolg beim international topbesetzten Nachwuchsweltcup krönte Lokalmatador Justin Liu mit dem Finaleinzug. Erst dort unterlag das Säbeltalent. (lesen Sie hier mehr zu den Gefechten.)

Es war ein aus Sicht des ausrichtenden TSV Bayer Dormagen und dem Deutschen Fechter-Bund (DFB) sportlich hervorragender Abschluss des “48. Preis der Chemiestadt” in Dormagen. Neben den U-20-Wettkämpfen beherbergte Dormagen auch erstmals die weltweit besten U-17-Fechter. 

Weltcup in Dormagen Rekordbeteiligung bereits am Samstag

Bei der diesjährigen Auflage verzeichnete das Turnier alleine am Samstag bei der U20 eine Rekordbeteiligung mit 268 Teilnehmern aus 44 Nationen. Alle großen Fechtnationen, darunter Frankreich, Italien und die USA, waren vertreten. Die weiteste Anreise hatte das Team aus Australien.

Bei den Junioren der U20 ruhten die Hoffnungen aus deutscher Sicht vor allem auf Moritz Schenkel, der kürzlich seine erste Weltcupmedaille ergatterte. (lesen Sie hier mehr) “Bei Moritz hatten wir gehofft, ebenfalls einen Lokalmatadoren auf dem Podest zu feiern. Leider er ist er in der Runde der letzten 32 bereits auf einen sehr starken Fechter aus der Türkei getroffen”, erklärte Olaf Kawald im Gespräch mit fechten.org.

Cheforganisator Kawald lobt das Fechtniveau

Das Vorstandsmitglied des TSV Bayer Dormagen und Leiter des dortigen Bundesstützpunkts, der gleichzeitig als Cheforganisator des Mammutturniers fungierte, sagte mit Blick auf das Gefecht. “Das hätte auch ein Viertel- oder Halbfinale sein können. Die Breite und das generelle Niveau ist weltweit sehr hochgeworden”, so Kawald, der sich über die “hervorragende” Leistung von Justin Liu freute. Schenkel wurde als bester deutscher Junior derweil 24. Das Juniorenteam belegte Rang neun.(lesen Sie hier mehr)

Mit dem Sieg des Ägypters Ahmed Hesham, der als erst dritter Säbelfechter überhaupt nach dem Polen Krzysztof Koniusz (1979/80) und dem Ungarn György Boros (1988/89) seinen Titel in Dormagen verteidigen konnte, stellte das Junioren-Weltcupturnier erneut unter Beweis, dass es in seiner Preisklasse die Nummer eins in der Welt ist. Schließlich gehört der 19 Jahre alte Ägypter nicht nur bei den Junioren, sondern als aktueller WM-Dritter auch bei den Aktiven der absoluten Weltspitze an. Da scheint ein Weg vorgezeichnet, wie ihn schon andere Chemiepreis-Finalisten vor ihm gegangen sind, schrieb etwa die RP in ihrer Berichterstattung: Stanislaw Pozdnyakov (1. 1991), Aldo Montano (3. 1997) und Aron Szilagyi (1. 2006) wurden später Olympiasieger, Nicolas Limbach (1. 2003, 3. 2002) Welt- und Benedikt Wagner (1. 2009) Europameister

Kawald mit großem Lob für rund 80 Helfer*innen

Neben der Rekordteilnehmerzahl bedeutete auch die Nummer der teilnehmenden Verbände einen Rekord. “47 Nationen, das sagt eigentlich alles über den Stellenwert”, sagte Kawald. "Für uns ist das Anspruch und Ansporn zugleich.“ Rund 80 ehrenamtliche Helfer*Innen standen Kawald vor, während und nach dem Weltcup zur Seite.

“Organisationstechnisch sind wir sehr zufrieden. Wir hatten genügend Helfer. Wirklich alle haben tatkräftig unterstützt”, lobte Kawald und dachte dabei unter anderem an die zahlreichen helfenden Hände beim Auf- und Abbau sowie in der Cafeteria. Aufgrund eines Handball-Bundesligaspiels am Freitag geschah dies alles sehr kurzfristig und der U-17-Weltcup wurde am Montag ausgetragen. “Einige Eltern haben sich für Montag extra Urlaub genommen”, würdigte Kawald das wichtige Engagement.

DFB-Präsident Denzer: “Mekka des internationalen Säbel-Nachwuchsleistungssports”

DFB-Präsident Benjamin Denzer erklärte nach den Final-Wettkämpfen: "Einmal mehr hat sich Dormagen mit seiner Turnierausrichtung als Mekka des internationalen Säbel-Nachwuchsleistungssports bewiesen. Das zeigen nicht zuletzt die Rekordteilnehmerzahlen. Ohne die Hilfe der zahlreichen ehrenamtlichen Kräfte im Hintergrund und des großen Einsatzes des ausrichtenden Vereins und des Stützpunktpersonals wäre eine so sportlich und organisatorisch hochwertige Veranstaltung keinesfalls möglich.” So sei der DFB guten Mutes, dass mit dieser erfolgreichen Ausrichtung Dormagen ein fester und wichtiger Bestandteil im Wettkampfkalender der FIE bleiben werde .Den Worten des Präsidenten schloss sich DFB-Sportdirektor Tobias Kirch vor Ort an, der Olaf Kawald ein Extra-Lob und Dank für die Organisation und Präsentation vor Ort aussprach. Außerdem bedankte sich Kirch bei Wettkampfmanagerin Sonja Lange und ihrem Team für den reibungslosen Ablauf der Gefechte.

Für Cheforganisator Kawald fingen die Planungen bereits im Sommer an. “Da wird die grobe Organisation geplant, Hotels gebucht, die Daten mit den Technikern und Verantwortlichen der Halle geklärt. In den Wochen vor dem Weltcup ist es dann ein Vollzeitjob.” 

Topathleten voll involviert

Kawald gab zudem ein Beispiel für weitere helfende Topathlet*innen: “Larissa Eifler kam mir mit einem Salat für die Cafeteria entgegen. Benjamin Wagner, ehemaliger Olympiateilnehmer, hat die Moderation mit Lea Krüger als Co-Moderatorin zusammen bestens übernommen, Tom Möller sich um Lichttechnik und Musik gekümmert. Das hat alles gut gepasst. Es gibt immer ein paar Problemchen, die aber die meisten Außenstehenden gar nicht mitbekommen.”, resümierte Kawald, der insgesamt froh war, dass sein Team und er den stetig steigenden Anforderungen des Weltverbands FIE für die Ausrichtung eines Turniers dieser Größenordnung erneut gerecht geworden waren.